Leichtfried will Batterieproduktion nach Österreich holen

Die Europäische Kommission versucht, Industrien rund um E-Autos zu fördern und veranstaltet aus diesem Grund am heutigen Mittwoch (11.10.2017) in Brüssel den sogenannten "Batteriegipfel". Hauptaugenmerkt liegt dabei darauf, Strategien zu entwicklen, um die Produktionskapazitäten von Batterien für E-Autos in Europa zu bündeln.
Ziel ist es laut dem stellvertretenden Kommissionspräsidenten Maros Sefcovic, eine europäische Produktion von Batteriezellen aufzubauen. Diese soll über die gesamt Wertschöpfungskette bis zum Recycling reichen, um ein Gegengewicht zur amerikanischen und asiatischen Konkurrenz zu schaffen.
Österreich könnte von Batteriewerk profitieren
Minister Jörg Leichtfried hat die EU-Kommission bereits kontaktiert, "damit Österreich von Anfang an den Fuß in der Tür hat", wie er der APA verrät. Ihm gehe es darum, für Österreich als Standort für die europäische Batteriezellenproduktion zu werben. "Ich will das europäische Batteriewerk nach Österreich holen", verlautbart der aktuell im Wahlkampf (SPÖ) stehende Minister.
Experten sitzen in der Steiermark und Oberösterreich
Die Nase vorn haben hier besonders Oberösterreich und die Steiermark. Sie erfüllen die hohen Kompetenzen und haben umfangreiches Know-How in
- Materialforschung,
- Elektrotechnik und
- Autobau.
Dort ansässige Unternehmen wie unter anderen die AVL und Kreisel haben bereits ausgeprägtes Wissen und Expertisen im Bereich der Batterietechnologie.
Asien und Amerika dominieren den Markt
Bislang liegen Amerika und Asien bei Batteriezellen für Elektroautos weit vorne. Unternehmen aus Japan, Südkorea und China wie Panasonic, NEC, LG, Samsung und BYD dominieren den asiatischen Markt. In Nevada stampft Tesla mit Panasonic für rund 5 Milliarden Dollar eine Fabrik aus dem Boden, die ab 2020 Batterien und Akkupacks für stationäre Stromspeicher liefern soll.
Und nun soll auch Europa im Geschehen ordentlich mitmischen. Unternehmen wie der Chemiekonzern BASF, die Autohersteller Renault, Volkswagen und Daimler sowie der Münchner Siemens-Konzern sind eingeladen in Brüssel beim Batteriegipfel mitzudiskutieren.